HERAUSFORDERNDEM VERHALTEN!
AUTISMUS+
AB DEM VERDACHT AUTISMUS“
In allen Lebenssituationen kann es eskalieren oder drohen zu eskalieren. Das wollen wir, gerne vermeiden und haben uns eine engmaschige Begleitung der Familie und dem jeweilige Umfeld überlegt.
Um möglichst präventiv einzugreifen, bieten wir die intensive digitale Begleitung an. In all diesen Situationen kommt sehr oft das Thema KWGF auf. Es überschneiden sich Verhalten, Erziehung, Schule, KIta , Medizin etc.
Die typischsten Erscheinungsformen der Eskalationen lassen sich in körperliche, sprachliche sowie mimisch-gestische und auto-/sachaggressive Verhaltensweisen beschreiben.
- zu der körperlichen Auseinandersetzung gehören u.a.:
kratzen, beißen, treten, an den Haaren ziehen, kneifen schlagen und schubsen
- zu den mimisch – gestischen, sprachlichen Aggressionsformen gehören u. a.:
böse Blicke, Drohgebärden, sprachliche Drohungen
- zu den autoaggressiven Formen gehören u. a.:
sich selbst beißen, schlagen, den Kopf gegen die Wand oder auf den Boden schlagen, sich selbst gegen den Kopf schlagen, sich selbst an den Haaren ziehen oder diese ausreißen
- zu den sachaggressiven Formen zählen u.a.:
Geschirr zerschlagen, gegen Möbel oder Mobiliar treten, Bekleidung zerreißen
Die grundlegenden Prozesse in der Arbeit mit Spannungen im Aggressionsbereich wahrnehmungsbeeinträchtigter Menschen, lassen sich an folgenden Merkmalen darstellen:
Wahrnehmen:
Was sieht und übersieht, was hört und überhört ein Autist*in in der zwischenmenschlichen Auseinandersetzung?
Wir unterschätzen immer wieder die ganzheitlichen Ausdrucksweisen und sorgen so für Missverständnisse in der Kommunikation. Hinzu kommen die Probleme in der Wahrnehmungsverarbeitung, da Autisten zumeist über keine Steuerungsmöglichkeiten verfügen, Reize und Informationen entsprechend zu filtern.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die häufigste Ursache für Spannungen und Aggressionen bei Menschen mit Autismus, in der Kommunikation zwischenmenschlicher Beziehungen und in der unterschiedlichen Wahrnehmung der handelnden Personen liegt.
Um eine Störung und Spannung im kommunikativen Bereich einzudämmen, sind individuelle Handlungskonzepte nötig.
Zunächst geht es darum Motive für Aggressionen mit individuellen Handlungskonzepten zu mindern.
Verlässliche Strukturpläne und Rahmenbedingungen gelten als Ausgangsbasis.
Potentiell aggressionsanregende Faktoren werden bei klarer Struktur gemindert und geben Sicherheit und Verlässlichkeit und sorgen somit für entspannte Situationen.
Eine genaue Strukturierung in der Arbeitsvorbereitung, gibt die nötige Stabilität im Alltagsgeschehen. Auffälligkeiten werden gemindert.
Ein paar Beispiele, wann die intensive digitale Begleitung Sinn macht:
Größere Probleme Zuhause, in der Kita, Schule, Tagesförderstätte etc.
Was kann man tun, um Krisen vorzubeugen?
Wie kann man in verfahrenen Situationen vorgehen?
Was kann man tun bei Ängsten, Zwängen, Traumata und weiteren Erkrankungen (Komorbiditäten)? Irgendwie funktioniert da nichts.
Wie komme ich durch aktuelle Krisen?
Komplette Verweigerung
Rückschritte
Plötzlich auftretende Aggression
Wichtig ist erst mal, Autismus genau anzusehen. Viele neue Erkenntnisse sind dazu gekommen die letzten Jahre.
Eine andere Sicht darauf bekommen ist wichtig.
Wir machen neben regelmäßigen Beratungen und der Grundeinführung zu Autismus auch eine 1:1 Online-Begleitung im Alltag.
Mittels Headphone/IPad sind wir verbunden und können so direkt unterstützen. Der Autist bleibt in seinem vertrauten Umfeld und wird auch nicht durch unsere Anwesenheit gestört. Das halten wir für wichtig, da der Schutzraum des eigenen Umfelds dem Großteil der Autisten sehr wichtig ist. Fremde werden als störend und beängstigend empfunden, was dann natürlich zu einem veränderten Verhalten führt. Dazu kommt, dass wir meist erst angefragt werden, wenn es bereits zu Problemen gekommen ist. Das bringt oft mit sich, dass der Autist sehr neg. belastet wurde und in keinen Kontakt mehr geht. Auch daran arbeiten wir - doch schnelle Veränderungen sind eher selten, da Autisten viel Zeit brauchen. Wir geben ihnen diese. Wir wissen als Betroffene genau, wie viel Zeit etwas braucht.
Uns ist wichtig, die Sorgen aller Beteiligten zu hören.
So gehen wir nach und nach alle Bereiche an.
Jede Situation ist einzigartig, weswegen wir den Weg immer individuell bestimmen. Es würde nicht funktionieren wenn man nach einem festen Schema vorgehen würde.
Was uns wichtig ist: Wertschätzung
Wir arbeiten Hand in Hand mit Pädagogen, Medizinern, Kliniken, Behörden, Schulen und Einrichtungen, um eine Verbesserung der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen und Erwachsenen im Autismus-Spektrum zu schaffen.
Eskalationen müssen nicht sein, wenn frühzeitig vorgesorgt wird.
Wir blicken in der intensiven digitalen Begleitung auf die Gesamtsituation, das Leben der autistischen Person. Wir wissen wie wichtig das ist, aber auch wie zeitintensiv.
Gab es Mobbing?
Gab es frühkindliche Ereignisse (wie die Bindungssituation, FAS oder Ähnliches)
Wie war der Lebensweg?
Wie wurde die Person bisher begleitet?
Wann diagnostiziert?
Was wurde bisher beachtet und was nicht?
Es gibt Berge an Unterlagen, Diagnosen, Ereignissen die man kennen sollte. Der beliebte Satz: „Wir machen uns ein eigenes Bild, benötigen keinerlei Unterlagen“ geht einfach überhaupt nicht. So bleibt vieles außen vor. Teilweise kann es zu äußerst schwierigen Situationen kommen wo Menschen, Orte dann keine Change mehr haben in einen guten Kontakt zu gehen.
Es ist nötig alle Unterlagen zu kennen. Bei uns ist das neben einem ausführlichen Gespräch der erste Weg. Ob es 50 Seiten sind oder 500 Seiten, ist ebenso individuell wie die Person selbst.
Umso komplexer eine Situation ist, desto genauer muss diese angeschaut werden. Das heißt: zu Beginn finden viele Gespräche statt. Erst dann beginnt der Moment wo sich etwas verändert.
Situationen die meist stattgefunden haben:
Schulbegleiter die ständig wechseln oder die zu spät installiert wurden. Zig Schulwechsel, die schon für sich problematisch sind( oft in unterschiedlichen Schulsystemen).
Etwas das man sich in der Begleitung sehr bewusst machen sollte:
Man fordert, fordert unentwegt, lässt keine kaum Zeit dazwischen und der Mensch mit >Autismus muss das aushalten.
Es spielt keine Rolle ob Vorschulisch, Schulisch, junge Erwachsene oder reife Erwachsene, alle müssen sehr viel stemmen.
Dazu kommt das Thema: Alter versus emotionales Alter! ( „Alter der Gefühle“ fachlich anerkannt, leider oft unbekannt)
Das findet so gut wie nie eine Berücksichtigung und ist doch unfassbar wichtig.
Leider gibt es immer wieder schwierige Situationen, das Betroffene, Angehörige wie Fachkräfte in Konflikte und Krisen stürzt. Manchmal so sehr, dass es nicht mehr geht. Keiner mehr durchdringt. Immer wieder melden sich Familien, wo die Kinder in keinen Kontakt mehr gehen.
Wir bauen hier mit viel Zeit, Ruhe und Beständigkeit wieder Kontakt auf. Durch die Distanz des Computers, wird es für die autistische Person leichter in Kontakt zu treten.
Die Entlastung im eigenen Raum bleiben zu können und so ohne Energieverlust sich auf ein Gespräch zu konzentrieren, ist entscheidend!
Dabei spielt es keine Rolle, ob gesprochen wird, ob die Kamera an ist, ob nur schriftlich kommuniziert wird. So entsteht für die Person mit Autismus, Sicherheit vor Kontrollverlust. Das ist praktisch die Grundbasis um überhaupt etwas in Bewegung zu setzen.
Wir setzen uns für das Kind, den Erwachsenen mit Autismus ein und alle, die rings um diese Person herum sind, werden einbezogen. Engen Kontakt zum KJP/ Psychiater, der Schule, Einrichtung, dem Amt für Rehabilitation und der Jugendhilfe Nur dadurch gelingt es, ein gutes Helfersystem aufzubauen.
Wir verstehen uns als bundesweites Netzwerk, das Menschen im Autismus-Spektrum zu mehr Chancen verhilft. Das Kommunikationsprobleme löst.
Im Aufarbeiten von schwierigen Situationen, wächst Gemeinschaft und damit wächst auch die soziale Kommunikation und Kompetenz. Alle sprechen immer davon, dass soziale Kontakte nötig seien.
Bitte bedenken Sie bei diesem Gedanken immer:
Einer der zentralen Punkte für eine Autismus Diagnose, liegt darin, dass die Person keine soziale Kommunikation nutzen kann! Dieser Punkt kann bei einigen Menschen in soweit trainiert werden, als das die Person etwas auswendig lernen kann. So z.B. soziale Floskeln wie: Guten Tag, wie geht es dir?
Doch Achtung!
Ob der Sinn und Zweck verstanden wird, ist eine völlig andere Sache. Der Punkt führt immer wieder dazu, dass Menschen glauben diese Person spricht mit mir, kann Gefühle äußern usw. Die Erwartungen sind dann automatisch zu groß. Es ist viel komplizierter und wir alle müssen anfangen die Menschen anzunehmen und langsam, in vielen kleinen Schritten näher zu bringen. Ein auswendig gelernter Satz, ist eine leere Hülle, Füllen wir diese entsteht Kommunikation.
Druck auszuüben bewirkt nur Rückzug. Wird dieser verwehrt, eskaliert es.
Unter der Berücksichtigung von vorhandenen Potenzialen, entwickeln wir individuelle Hilfen. Themen wie Unterstützte Kommunikation, Bildung, Spezialinteressen, Entspannung, Stimming und vieles mehr fließen ein.
Die individuelle Ausrichtung dabei immer Grundvoraussetzung..