Junge Menschen mit Behinderung wie deren Eltern wie Pflegeeltern fühlen sich oft ausgeliefert, alleine gelassen und nicht unterstützt.
Die Menschen gehen zu entsprechenden Stellen und wollen sich informieren über Hilfsangebote. Suchen nach Unterstützung für ihr Kind, ihre Familien .
Finden aber kaum entsprechende Angebote.
Offene Gespräche auf Augenhöhe finden kaum statt
Wir stehen als Team
für ein gleichberechtigtes Miteinander von Autist:innen und neurotypischen Menschen auf Augenhöhe. Wir bestehen sowohl aus neurodiversen, als auch aus neurotypischen Personen, mit fachlicher Ausbildung und/ oder autismusspezifischem Wissen.
Wir bemühen uns alle autistischen Mitmenschen in ihrer Vielfältigkeit zu festigen und zu unterstützen völlig unabhängig ob Verhalten , Denken, Leben und Lieben auf einige Menschen merkwürdig wirkt.
Lasst man den Menschen ihr Sein, entwickeln Sie sich und leben glücklich.
Wir möchten alle Menschen bitten die Bedürfnisse und Befindlichkeiten autistischer Menschen genau im Blick zu behalten.
Wir bitte Sie: Fragen Sie kompetente Personen an wenn Sie unsicher sind, es ist niemals ein Problem um Unterstützung zu bitten. Was alles daraus entstehen kann bei unbeabsichtigtem falschem Umgang, erklären wir gerne.
Siehe dazu auch : unsere „intensiv Begleitung“.
Ein auffälliges Verhalten - das wir als störend, nicht angemessen nachvollziehen können-, kann für einen Autisten überlebenswichtig sein.
Ein Abtrainieren, beseitigt nicht die Ursache und kommt an anderer Stelle raus! Oder es geht nach Innen was noch schlimmer ist.
Alle! in unserem Team kennen die verheerenden Auswirkungen von Druck, Zwang, Diskriminierung…..
Wir alle sind verpflichtet darüber nachzudenken welchen Sinn das jeweilige Verhalten einer Person birgt und wie man eine Entwicklung anders fördern kann.
Unser Ziel ist es zu verstehen und Hintergründe, Ursachen zu erkennen und damit die Ausgangsposition des Kindes, des erwachsenen Menschen mit Autismus zu stärken.
Angehörige benötigen viel mehr Unterstützung und Verständnis, bedenken Sie in den meisten Fällen haben die betroffenen Personen einen Pflegegrad und selbstverständlich einen Schwerbehindertenausweis. Diese Menschen sind besonders Schutzbedürftig!
Wir benötigen Orte die wertschätzend sind für die kompletten Familien.
Warum arbeitet
Selbstbestimmt Autistisch 2019 e.V. unabhängig?
Ausgangspunkt für unsere unabhängige Arbeit ist ein strukturelles Machtungleichgewicht in unserer Gesellschaft.
Junge Menschen mit Behinderung wie deren Eltern wie Pflegeeltern fühlen sich oft ausgeliefert, alleine gelassen und nicht unterstützt.
Die Menschen gehen zu entsprechenden Stellen und wollen sich informieren über Hilfsangebote. Suchen nach Unterstützung für ihr Kind, ihre Familien . Finden kaum entsprechende Angebote.
Offene Gespräche auf Augenhöhe finden kaum statt.
Immer wieder fühlen sich Eltern gedrängt, unter Druck oder sie bekommen gesagt x geht nicht, sie haben keinen Andpruch oder ähnlich.
Dazu kommt das Verschleppen von Anträgen….und mehr.
In all der Zeit hat das Kind mit Behinderung keine Hilfe und die Familie wird alleine gelassen. Immer wieder entsteht so eine Problemlage die
vermeidbar ist.
Das ist nicht in Ordnung und keine Basis für eine gute gemeinsame Zusammenarbeit im Sinne für das Kind.
Manchmal geht es sogar noch weiter, da werden Dinge gefordert, die das Kind mit Behinderung nicht erfüllen kann. Teils sind Menschen übergriffig. Betroffene, Familien trauen sich nicht etwas zu sagen.
Unser Wunsch ist, all jene Menschen durch Beratung und Begleitung zu stärken.
Alle Personen, die ehrenamtlich ( irgendwann sicher auch hauptamtlich) für uns tätig sind, müssen eine „distanzierte Haltung“ gegenüber Trägern, Behörden innehaben.
Diese Form der Unabhängigkeit beinhaltet „alle Interventionen bedingungs- und kompromisslos auf den eigentlichen Zweck der Organisation, die Unterstützung wie Begleitung von Menschen mit der Behinderung Autismus in der Verwirklichung der ihnen zustehenden Hilfen laut UN - BRK ausrichten“ können.
Ein paar Worte zu Therapien die wir nicht vertreten:
Im Verlauf der letzten 30 Jahre ist in der therapeutischen Förderung vieles passiert. Viele Therapien haben Menschen mit Autismus schwer geschadet. Das hatte viele Gründe, allen voran die Sicht auf diese Behinderung. Auch das einige Menschen noch immer glauben, Autismus sei eine Bindungsstörung. Wir möchte an dieser Stelle nur sehr kurz darauf eingehen, möchten aber unseren Standpunkt deutlich machen.
Aus diesen Gründen möchten wir uns insbesondere von folgenden Therapien distanzieren:
- Festhaltetherapie ( Forcet Holding)
Martha Welch entwickelte die Festhaltetherapie, die von Jirina Prekop ins Deutsche übertragen wurde. Hier sollten durch intensives aggressionsfreies Festhalten Bindungsstörungen aufgelöst werden ( in den frühen 80 Jahren glaubte man Autismus sei eine Bindungsstörung). Auch heute noch gibt es Anwender.
Die Idee konnte auf Menschen mit Behinderung nicht so angewendet werden sondern die Realität zeigte dass man Menschen gewaltsam teils mit mehreren Personen so lange festgehalten hat, bis diese völlig erschöpft und Willenlos waren aber ruhig. Den Wille brechen, entsprach dem wohl eher. Meist pure Gewalt.
- ABA "Applied Behavior Analysis" Therapie
Auch bekannt unter AVT (Autismus-Verhaltenstherapie), Floortime, early start denver model etc. AVT ist nicht die übliche Verhaltenstherapie die wir aus vielfältigen pos. Ansätzen kennen. Das ist wichtig zu wissen.
Das werben mit besonders schnellen Erfolgen, Verhaltensänderungen und weniger Auffälligkeit von Autisten führt immer wieder zu Anwendungen. Doch ABA zielt ausschließlich darauf ab die Anpassung des Autisten an die Umwelt zu korigieren. Immer dann, wenn ein bestimmtes Verhalten ausgelöscht werden soll findet sie Anwendung.
Der Betroffene wird zunächst analysiert, dann werden autismustypische Verhaltensweisen wie z.B. das "Stimming" zur Beruhigung, unter Einsatz von Verstärkern abtrainiert. Man weiß heute wie wichtig Stimming zur Selbstregulation ist. Die Betroffenen beruhigen sich praktisch eigenständig.
Wir müssen endlich verstehen das Menschen mit Autismus in allen Bereichen ihres Lebens, mit Veränderungen klar kommen müssen.
Es wird in dieser Therapie, z.B. Körper- oder Augenkontakt erzwungen, still sitzen trainiert, das Aushalten von sensorischen Reizen, welche unerträglich für das Kind oder den Betroffenen sind auszuhalten…...
Das Training findet bis zu 24 Stunden am Stück statt.
Die Bedürfnisse des Kindes werden dabei nicht berücksichtigt. Alles was das Kind hierbei lernt ist ohne Widerspruch zu gehorchen und die eigenen Bedürfnisse zu ignorieren, was zwangsläufig in der weiteren Entwicklung zu grossen Schwierigkeiten führen wird. Es ist inzwischen nachgewiesen, dass mit ABA therapierte Betroffene oft an schlimmen Spätfolgen leiden.
Diese reichen von einer ausgeprägten „Verweigerungshaltung“, über ein „autistisches Burnout“, bis hin zur „posttraumatischen Belastungsstörung“ und einem „Chronischen Fatigue-Syndrom“ kurz ( CFS).