Freiheit ist ein zentraler Wert, der das Leben eines jeden Menschen prägt. Sie bedeutet, Entscheidungen unabhängig treffen, sich entfalten und sein Leben selbstbestimmt gestalten zu können. Freiheit ist jedoch mehr als nur ein persönliches Gut – sie ist ein Recht, das allen zusteht, und ein Ideal, das Verantwortung mit sich bringt.
Die Dimensionen von Freiheit
- Persönliche Freiheit
- Das Recht, über das eigene Leben zu bestimmen: Wohnort, Beruf, Beziehungen, Lebensstil.
- Die Freiheit, Fehler zu machen und daraus zu lernen, ohne Angst vor Fremdbestimmung oder Sanktionen.
- Soziale Freiheit
- Die Möglichkeit, frei mit anderen zu interagieren, an Gemeinschaft teilzuhaben und ein unterstützendes Umfeld zu erleben.
- Eine Gesellschaft, die Diversität akzeptiert und individuelle Freiheit respektiert.
- Politische Freiheit
- Das Recht auf Meinungsäußerung, Wahlbeteiligung und politische Teilhabe.
- Die Freiheit, in demokratischen Prozessen aktiv mitzugestalten.
- Freiheit von Zwang
- Schutz vor Diskriminierung, Unterdrückung oder Machtmissbrauch.
- Freiheit von äußeren und inneren Zwängen, die die Entfaltung behindern.
Freiheit für alle: Ein Ideal der Inklusion
Freiheit ist kein Privileg für wenige, sondern ein universelles Menschenrecht. Doch oft erleben gerade marginalisierte Gruppen – darunter Menschen mit Behinderungen, Frauen, Kinder, Menschen in Armut, Einschränkungen ihrer Freiheit. Eine gerechte Gesellschaft muss sicherstellen, dass Freiheit für alle erreichbar ist, unabhängig von Herkunft, Status oder Fähigkeiten.
Freiheit und Verantwortung
Freiheit erfordert Verantwortung – für sich selbst und für andere. In einer freien Gesellschaft ist es wichtig:
- Rücksicht zu nehmen: Die eigene Freiheit endet dort, wo sie die Freiheit anderer einschränkt.
- Solidarisch zu handeln: Freiheit wächst, wenn sie geteilt wird. Unterstützende Strukturen und Empathie fördern individuelle Freiheit.
Die Bedeutung der Freiheit im Leben
Freiheit ist mehr als ein Zustand – sie ist die Möglichkeit, das Leben authentisch zu gestalten, Sinn zu finden und persönliche Träume zu verwirklichen. Sie ist ein Weg, der Mut, Selbstbewusstsein und Gemeinschaft erfordert.
In diesem Sinne bleibt die Frage: Wie gestalten wir eine Welt, in der Freiheit für alle Wirklichkeit wird?
Freiheit von Menschen mit Behinderung gibt es praktisch nicht. Wer ein wenig davon beansprucht, muss einen weiten und oft harten Weg gehen.
Die historisch gewachsene Haltung, dass Menschen mit Behinderung nicht selbst wissen, was gut für sie ist, hat tiefgreifende Auswirkungen auf ihr Leben und das ihrer Familien. Es ist ein Appell, diese strukturellen und gesellschaftlichen Barrieren zu hinterfragen und den Weg zur Selbstbestimmung konsequent zu fördern.
1. Freiheit als Selbstbestimmung
- Recht auf Entscheidungen: Menschen mit Behinderungen müssen das uneingeschränkte Recht haben, Entscheidungen über ihr eigenes Leben zu treffen – von der Wahl des Wohnorts über die Berufswahl bis hin zur Freizeitgestaltung. Unabhängig Ihrer Behinderung.
- Persönliche Assistenz: Die Möglichkeit, selbstbestimmt Unterstützung in Anspruch zu nehmen, oder eben gerade nicht, ist essenziell, um Freiheit im Alltag zu gewährleisten. Die Realität ist eine völlig andere.
2. Freiheit von Barrieren
- Physische Barrieren: Barrierefreie Gestaltung von Gebäuden, Verkehrsmitteln und öffentlichem Raum ist die Grundlage für Bewegungsfreiheit hauptsächlich körperbehinderter Menschen. Hier hat sich ein wenig etwas verändert. Doch was ist mit all der anderen Behinderten?
- Kommunikative Barrieren: Zugang zu Informationen in leichter Sprache, Gebärdensprache und anderen unterstützenden Formaten ist unabdingbar. Ganz besonders moderne Kommunikationshilfen sind hilfreich.
- Soziale Barrieren: Gesellschaftliche Stigmatisierung und Diskriminierung müssen durch Aufklärung und inklusive Bildung bekämpft werden. Überall, jederzeit. Wer diese unterbindet, Behinderung in Frage stellt, der Meinung ist, das oder jene wird nicht benötigt oder gar Menschen diskriminiert, muss bestraft werden.
3. Freiheit in der Gesellschaft
- Teilhabe: Ein inklusives Umfeld, das Menschen mit Behinderung in alle gesellschaftlichen Bereiche einbindet, schafft echte Freiheit.
- Deinstitutionalisierung: Die Abschaffung von Einrichtungen und der Übergang zu gemeinschaftsbasierten Unterstützungsmodellen sind zentrale Schritte, um institutionelle Fremdbestimmung zu beenden. Es gibt so viele gute Beispiele in diversen Ländern.
4. Freiheit vor Zwang und Kontrolle
- Schutz vor Übergriffen: Jede Form von Zwang, Isolation oder medizinischer Fremdbestimmung, die nicht im Interesse der Person geschieht, ist mit der Idee von Freiheit unvereinbar. Sie glauben, das sei im Jahr 2025 selbstverständlich!
Da liegen Sie falsch.
- Rechtsdurchsetzung: Klare rechtliche Rahmenbedingungen, Möglichkeiten Betroffenen zu Ihrem Recht zu verhelfen müssen geschaffen werden. Da bisher, nur minimale Kosten übernommen werden, heißt das für Betroffene, die Anwaltliche Unterstützung benötigen, immer draufzahlen. Doch von was? Dem Taschengeld aus der Behinderten Werkstadt?
- Doch das allerwichtigste sind „unabhängige“ Kontrollmechanismen, um Machtmissbrauch und Diskriminierung durch Einzelne oder ganze Institutionen zu verhindern denn es ist ganz klar, das es dringend nötig ist.
5. Freiheit durch gesellschaftliche Unterstützung
- Gemeindenahe Dienste: Der Zugang zu individueller Bildung, Arbeit, Gesundheitsversorgung und kulturellen Aktivitäten muss für Menschen mit Behinderung selbstverständlich sein.
- Politische Partizipation: Menschen mit Behinderung müssen aktiv an der Gestaltung und Überwachung von Maßnahmen beteiligt werden, die ihr Leben betreffen.
Freiheit als gemeinsame Verantwortung
Jahrzehntelange Stereotype und Vorurteile – wie die Annahme, dass Menschen mit Behinderungen nicht wissen, was gut für sie ist – haben sich tief in unsere Gesellschaft eingebrannt. Dies hat dazu geführt, dass Fremdbestimmung nicht nur das Leben der Betroffenen, sondern auch das ihrer Familien prägt.
Ein weiteres Hindernis stellt der Zugang zu Unterstützung dar. Jeder Mensch mit Behinderung ist dankbar, wenn er die notwendige Hilfe erhält. Doch viele Betroffene zögern, aus Angst was da folgt. Wenn sie diesen Schritt wagen, sehen sie sich oft einem System gegenüber, das persönliche und intime Informationen verlangt. Bis zu einem gewissen Punkt ist dies noch nachvollziehbar, doch die ständige Wiederholung dieser Befragungen – über Monate hinweg – wird schnell zur Belastung. Besonders frustrierend ist es, wenn am Ende entweder keine Unterstützung erfolgt oder die Hilfe nicht den tatsächlichen Bedürfnissen entspricht was fast immer so ist obwohl man x mal prüft.
Da wird einem Antragsteller eines PB vermittelt: etwas unmögliches von der Gesellschaft zu verlangen. Denn einer der liebsten Sätze ist: Das müssen wir schon genau prüfen, das zahlt ja die Allgemeinheit. Dieser Satz heißt immer es dauert….Hinzu kommen oft: Übergriffigkeit, fehlendes Wissen zur Behinderung und kaum Verständnis oder falsche Vorstellungen dieser Behinderung( Wir kennen viele Autisten, da gibt es sowas nicht…Sie sind ein Einzelfall), Gespräche auf Augenhöhe sind scheinbar unmöglich. Es ist unglaublich traurig, wie diskriminierend diese Vorgänge sind. Als Angehöriger wie Betroffener wird einem alles abgesprochen.
Es ist sehr deutlich spürbar und viele bekommen das auch direkt gesagt: „Sei mal dankbar, das du überhaupt etwas bekommst“.
Was sich dringend ändern muss:
Vereinfachung der Bürokratie:
Anträge und Verfahren müssen vereinfacht und für alle Beteiligten verständlich gestaltet werden. Digitale Lösungen können helfen, redundante Befragungen zu vermeiden, indem bereits erhobene Daten effizient genutzt werden. Unnötige willkürliche sich wiederholende Haus - Besuche sind keine Grundlage für oder gegen Bewilligungen laut Gesetz, doch werden diese genau so umgesetzt und wehe du spielst da nicht mit. Es sollte langen einen SBA und einen Arztbrief vorzulegen um die idealen Bedarfe zu ermitteln. Wir sind jederzeit bereit unsere Unterstützung in Sachen Autismus einzubringen besonders in komplexen Fällen. Wir verstehen das man nicht alles wissen kann, wir sind Spezialisten was Autismus betrifft.
Respekt vor der Privatsphäre:
Der Umgang mit sensiblen Informationen sollte auf das absolut Notwendige beschränkt bleiben. Es ist wichtig, dass Betroffene in den Prozess einbezogen werden und ihre Perspektiven ernst genommen werden. Können diese das aber nicht, gibt es Angehörige die den Betroffenen so gut kennen wie kein anderer und mit Sicherheit erklären können wo ein Bedarf liegt.
Zielgerichtete Unterstützung:
Die angebotenen Hilfen müssen den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen mit Behinderung entsprechen. Hierfür ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Betroffenen, ihren Familien und den zuständigen Behörden essenziell.
Zeitnahe Entscheidungen:
Lange Wartezeiten und endlose Antragsverfahren müssen durch klare Fristen ersetzt werden. Schnelle Entscheidungen entlasten nicht nur die Betroffenen, sondern auch deren Familien die ja dafür sorgen dass der Allgemeinheit nicht noch mehr Kosten entstehen. Wir kennen sehr viele objektive Angehörige die sich ganz herausragend kümmern und alles geben.
Schulungen für Behördenmitarbeitende:
Mitarbeitende in Behörden wie alle Pädagogen sollten regelmäßig in Bezug auf die besonderen Herausforderungen von Menschen mit Behinderungen geschult werden. Dies kann helfen, ein besseres Verständnis und eine respektvolle Kommunikation zu fördern.Eine Verpflichtung zur Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe, Elternvereinen sollte es geben.
Ein Appell für mehr Menschlichkeit:
Selbstbestimmung und Freiheit dürfen nicht das Privileg einiger weniger bleiben. Es braucht ein Umdenken in unserer Gesellschaft und ein System, das Menschen mit Behinderungen unterstützt, ohne sie in ihrer Würde zu verletzen. Nur so können wir sicherstellen, dass jeder Mensch das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben wahrnehmen kann – ohne unnötige Hürden und mit dem Gefühl, als gleichwertiges Mitglied der Gesellschaft behandelt zu werden.
Freiheit für Menschen mit Behinderung bedeutet nicht nur, bestehende Hindernisse zu beseitigen, sondern auch, die Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben zu schaffen.
Dies erfordert einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel, bei dem Solidarität, Respekt und Gleichberechtigung im Mittelpunkt stehen.
Freiheit ist nicht nur das Fehlen von Einschränkungen – es ist die Möglichkeit, das Leben nach „eigenen“ Wünschen zu gestalten.