Wir glauben, dass es unglaublich wichtig ist, hier viel mehr aufzuklären und dem entgegenzuwirken, damit Kinder mit Autismus gesund groß werden !


Faktisch, alle Menschen mit Autismus leiden unter dauerhaften Überlastung. Um sich vorzustellen was das heißt, stellen sie sich folgendes vor: 

 

Ein Computer mit tausenden Dateien. Jede Datei hat Abertausende Unterdateien. Jetzt kommt eine Frage rein und es öffnet sich eine Datei. Diese löst eine Kettenreaktion aus und überall geht es auf und zu, Kreuz und quer. Bis irgendwann mal alles langsamer wird. Ganz langsamer geht es rechts, links, hoch runter , vor und zurück aber immerhin kann man dem jetzt irgendwie folgen. Irgendwann blinkt es irgendwo auf, aber noch immer öffnen sich Dateien. Immer noch ist Unsicherheit , ob das jetzt  richtig ist! Aber es dauert schon so lange, dass klar ist, jetzt muss endlich was kommen, entschieden werden. Man haut die Schubladen Antwort  raus…während gleichzeitig diverse andere da sind, die aber immer noch auf und zu gehen. Langsam, langsamer, aber immer noch gibt es Auswahl. 

So oder ähnlich ist das ununterbrochen im Kopf. 


Als wäre das nicht schon schlimm genug, spielen die Sinne verrückt. Ich höre zu viel, ich rieche kaum etwas, sehe alles doppelt, schmecke gerade nicht, Buchstaben schwimmen weg …. Und später ist es umgekehrt. 

Diese Grundsituation wird quasi durch wirklich alles unentwegt angetrieben. Mehr und mehr, schneller und schneller, bis die Sicherung rausfliegt.  



Neben dieser dauerhaften extremen Belastung kommen Anforderungen dazu. Ich muss aufstehen, Zähne putzen, frühstücken, mich anziehen…..einfach alles ist anstrengend. Dann das Haus verlassen, in Unsicherheit gehen und schon kommt Adrenalin hinzu, etwas Panik und Angst, was heute nur kommt. Es wird versucht, sich selbst zu beruhigen, man flattert, dreht was in der Hosentasche, krallt sich die Nägel ins Fleisch …. Man will, man will so sehr nicht auffallen. 

Irgendwie kommt man an. 

Es ist laut, viele Menschen sind da und in meinem Kopf dreht es sich immer schneller. Meine Sinne flippen immer mehr kreuz und quer aus. Dann soll ich eine Frage beantworten. Sitzen bleiben. Ich kann nicht mehr, habe das Gefühl, ich muss hier weg. Aber ich darf nicht, ich muss bleiben. Es gehört sich so, ich muss wie alle sein…….

Irgendwie brauche ich mal Ruhe, ich versuche alles anzuhalten, manchmal gelingt mir das für einen Moment. Ich kämpfe und habe immer weniger Energie und aus der Ferne höre ich eine Stimme, die mich fragt, wieder und wieder . Mein Kopf schaltet auf Standby, kurz ist Luft da zum Durchatmen und ich fixiere etwas, um keine neuen Bilder mehr zu bekommen. Dann merke ich, wie neben mir jemand steht, ich lande und im gleichen Moment berührt mich etwas und es fliegt die Sicherung raus. 


Aus diesem Grund ist nicht möglich, entspannt sein Wissen abzurufen. 

Doch dann gibt es noch einen weiteren Druck. Der eigene innere Druck. Dieser wird erst recht nicht beachtet und verstanden.


Was ist gemeint ?

 

Menschen mit Autismus wollen es richtig machen , wollen alles tun um nicht aufzufallen, sie tun alles damit man sie nicht anspricht, nicht bloß stellt, nicht anfasst.

Sie beobachten Situationen und bauen diese nach. Sie merken sich alles und jede Kleinigkeit. Dieser selbst auferlegte Druck gibt einem den Rest. 

⚠️ Diese Situation haben Menschen mit Autismus Tag für Tag. Wenn dann Anforderungen kommen geht es selten lange gut. 


Fast immer macht sich das zuerst im häuslichen, sicheren Umfeld bemerkbar.


 ⚠️ Werden sie angesprochen, dass ein Kind zu Hause nicht mehr kann, ausflippt, Stunden lang schläft, keine Aktivität mehr möglich ist, dann ist das ein Alarmzeichen! 

Dann ist das Kind zu sehr überlastet! Diese Überlastung betrifft dann meistens nicht das häusliche Umfeld, sondern den Teil seines Lebens, wo es sonst Zeit verbringt. 

Viele Kinder haben große Probleme mit dem Schlafen, um ein Beispiel zu nennen. Je größer die Belastung, umso schwieriger wird es dann. 

Hier muss umgehend gehandelt werden , ohne Entlastung für das geradewegs in eine weitere zusätzliche Erkrankung. 

  

⚠️ Fachkräfte:

Wir wissen, dass viele Fachkräfte schon davon gehört haben, aber damit sehr unsicher sind. Wir verstehen das auch über Dinge, die bei allen Kindern oder Jugendlichen vorkommen können, darüber nachgedacht wird, was natürlich wichtig ist. Sowas wie Schule schwänzen, keinen Bock haben, etc. Aber man darf nicht den Fehler machen, Kinder mit Autismus mit gesunden reifen Kindern zu vergleichen. Das ist einfach nicht möglich, da die neurologischen Auffälligkeiten vorhanden sind. Auch sind Kinder mit Autismus in unterschiedlicher Größe in ihrer Entwicklung verzögert, was oft auch eine Rolle spielt.

Wenn man darüber nachdenkt, ist das auch schnell klar, denn wenn ein Kind mit 14 Jahren eher wie ein 10-jähriges Kind ist, kollidiert das mit vielen Dingen. Aber mit geeigneten Fragen und Wissen kann man solche Dinge ausgrenzen. Wir bieten Ihnen gerne an, in solchen Situationen beratend zur Seite zu stehen, Sie können uns jederzeit kontaktieren und einbeziehen. Gerne können wir auch längerfristig begleiten, wie z.B. mit der intensiven digitalen Begleitung. 

 

Die Unsicherheit bei Alarmzeichen, das Mitwirken mehrerer Personen mit unterschiedlichem Wissensstand Rund um Autismus, macht es nicht leichter, anzuerkennen, dass Kinder mit Autismus schwer krank werden, wenn sie dauerhaft überlastet werden. Seelisch wie körperlich!

Es muss also darum gehen, konsequent Überlastung zu vermeiden! 

 

⚠️ Menschen mit Autismus existieren durch Abschauen, durch Nachahmung. So wollen sie regelmäßig sein wie die besten im Umfeld. Es gibt nur schwarz und weiß gut und schlecht , so zb bei Noten: richtig ist 1 alles andere ist schlecht) 

Dabei spielt es wenig Rolle, ob dem Kind etwas aufgezwungen wird, oder es selbst durch das überschreiten der Belastungsgrenze ( diese wird oft gar nicht bemerkt, oder ignoriert weil man diese Dinge ja tun muss) 

immer weiter und tiefer in die Erschöpfung gedrängt wird.

 

Fast alle Eltern von Kindern mit Autismus kennen viele Erschöpfungszeichen und erleben Erschöpfung Tag für Tag. Kinder mit Autismus sind extrem gefährdet für alle Formen der Überlastung.

 

Im Mittelpunkt stehen schlichte Alltagsbelastungen, die gepaart mit behinderungsbedingten Besonderheiten zu viel sind. Es geht hier nicht um eine Überlastung, die ganz einfach mit Schlaf oder einem netten Nachmittag beseitigt werden kann. Sondern um ganz einfache Dinge, die dazu führen, dass eine völlige Erschöpfung eintritt. 

 

- Einschlaf Durchschlaf Probleme ( einschlafen dauert oft extrem lange weil der Kopf so sehr in Gedanken fest hängt. Dazu kommt oft, dass Autisten* innen sehr wenig Schlaf  brauchen, weil ihr Biorhythmus ein anderer ist. 

 

 Die Seele leidet immer mehr, bis die Überlastung chronisch wird und dann sich verschiedene Erkrankungen entwickeln können. Hier muss viel mehr Fokus darauf gelegt werden .

 


⚠️ Dauerhafte Überlastung macht seelisch und körperlich krank !

Hier sollte dringend geforscht werden!