1 Lebensraum

Wir wollen kein ‚Wohntraining’ , wir wollen, dass die Form der Unterstützung dauerhaft so ist wie sie benötigt wird und trotzdem die Menschen befähigt werden ein selbstständiges, selbstbestimmtes Leben zu führen. Wie und welche Bereiche gut funktionieren, das muss Beachtung finden. Wenn im laufe der Zeit weniger Assistenz benötigt werden sollte, dann ist es auch der Wunsch der betreffenden Person. Genau das, machen wir dann. 

Der Unterstützungs- und Hilfebedarf verändert sich nur gering zumindest für lange Zeit.

Die Entwicklung des individuellen Unterstützungsbedarfs der Mieter, wird durch die Mieter selbst und auf Angaben der Eltern, BetreuerInnen basieren.  ( das soll auch am Comuter möglich sein genauso mittels Piktrogrammen oder auf die Weise die der Einzelne eben benötigt.)

 

Wohnen in Apartments. Keine WG, keine Einrichtung im klassischen Sinne. Die vielen verschiedenen Besonderheiten autistischer Menschen, passen nicht zusammen, auch wenn ein Verständnis untereinander vorhanden ist, ist es ungünstig. Im Alltag würde es nur sehr viel Stress und Unruhe geben, was wir vermeiden möchten. Wir wünschen uns auch einen extra Kurzzeit-Wohnbereich. Das Konzept ist neu, bisher gibt es ja keine 1:1 Einrichtungen,  Lebensgemeinschaften etc. in irgendeiner Form. Wir sind sicher das die Kombination aus Selbstbestimmung, Arbeit, mit wirken, Teilhaben, frei entscheiden wie ich mein Leben führen möchte, den Menschen viele Fähigkeiten zurück gibt oder hervor bringt.

Der Bedarf an sehr intensiven Begleitungen ist enorm wichtig, um Selbstbestimmung und Autonomie zu entwickeln. 

Immer wieder kommt es zu eklatant schwierigen Situationen in Einrichtungen mit Menschen mit Autismus, dann eskaliert die Situation. Diese Situationen entstehen aus bestimmten Gründen, unter anderem weil die passenden Voraussetzungen schlicht nicht gegeben sind. Es wird nicht auf Menschen mit Autismus ausgerichtet. Personal mit Erfahrung gibt es oft auch nicht. Es arbeiten Menschen in der Pflege, die kaum unsere Sprache beherrschen und leider mit Behinderung noch nie Berührung hatten. Es ist also  klar, dass es genauso, immer und immer wieder passieren muss.  

Die allgemein gültige Meinung ist: Autoaggression = Krankenwagen rufen und Psychiatrieaufenthalt. 

Das wiederholt sich X mal, wieder und wieder. Leid erfahren die Betroffenen.

So wird der Mensch immer schwieriger.

  

Unser Konzept ist NOTWENDIG!  

  

All die Menschen, die mit der Behinderung Autismus konfrontiert sind, wissen, dass wir etwas anderes brauchen, wie derzeit vorhanden ist. Das BTHG fordert eine Änderung der Strukturen, jetzt ist die Zeit reif für Neues! 

  

Unser Anspruch ist nicht: 

„Sauber, satt, trocken“

sondern: 

 „Wir leben gerne hier“

  

Auch einen Pflegedienst wollen wir gründen, der sich spezialisiert auf die Behinderung Autismus denn die Menschen werden immer älter und auch Menschen mit Autismus benötigen Pflege…. Warum gibt es das bisher nicht? Pflege für Menschen mit Behinderung.
Wenn man weiß, wie viele Menschen schon heute eine Wohnmöglichkeit suchen, wie sehr sich Eltern einen Ort wünschen wo Sie spüren das passt. Warum gibt es nicht Bereichen wo Eltern mit ihrem erwachsenen Kind leben können? Warum gibt es sowas in vielen Ländern nur nicht in Deutschland? Lasst es uns tun. Wir, wären sofort dabei. Dass es die nächsten Jahre zunehmen wird, dass wir ganz dringend mehr Projekte brauchen, ist eindeutig. Wir fordern die Politik auf dringend zu handeln! 

  

Fakten zum Wohnen: 

  

Anzahl der Mieter: 20 - 25 

Anzahl der Wohnungen: 20 - 25


Anzahl der Mitarbeiter inkl. Praxen: 70 - 100 Beschäftigte aller Berufe.  

Betreuung: Rund um die Uhr bei Bedarf!  (24 Stunden am Tag - in mehreren Schichten) 

 

Unsere Vision

Ein genaues Kennenlernen der Fähigkeiten und Beeinträchtigungen der Mieter im Autlife, ist uns sehr wichtig. Dies erreichen wir, durch ein gezieltes Beobachten der Person in ihrem Lebensbereich. In dieser Zeit, wird intensiv durch unser Personal begleitet. Wenn wir der Meinung sind jetzt ist Er/Sie angekommen, dann wird die Situation der Assistenz verändert.  Darüber hinaus, sind Angehörige für uns äußerst wichtig. Denn sie sind es, die ihren Sohn und ihre Tochter am besten kennen. Wir wünschen uns, all die Dinge zu erfahren, die Sie begeistern. Die Sie als die Guten und die weniger guten Eigenschaften Ihres Kindes sehen. Wir wissen, wir benötigen elterlichen Input um die Situation für die jeweilige Tochter oder den Sohn gut zu gestalten. Wir wissen aber auch, dass es für Eltern sehr wichtig ist das Kind mit einem guten Gefühl gehen zu lassen.
 Im Laufe der Zeit kommen die Menschen an und erleben, dass niemand als Bedrohung wahrgenommen wird. (Das kann für den einen oder anderen abwegig erscheinen, aber für die betroffene Person ist es sehr schwierig. Es nutzt nichts zu sagen: “Da ist nichts, entspann dich!“ Es braucht Zeit, viel Zeit und damit sind nicht 3 Wochen eingewöhnung gemeint)
Uns ist es wichtig, dass die Menschen im Autismus-Spektrum, ihr Leben so gestalten können, wie es ihnen entspricht. So gibt es eine Reihe von Menschen, die einen völlig anderen Schlaf - Wach - Rhythmus haben. Meist schon als Kind. Diese Tatsache führte im Verlauf ihres Lebens immer wieder zu Problemen. In der Schulzeit hatten Sie ein enormes Schlafdefizit, um der Schule gerecht zu werden. Immer wieder bekamen Sie gesagt: Du musst um 22 Uhr schlafen gehen und um  6 Uhr aufstehen. Du musst das tun, weil alle Termine und Aktionen am Tage stattfinden.
Solche und ähnliche Argumente haben Sie ständig gehört. Sie wurden immer in einen anderen Schlaf-Zeitraum gepresst und es hat trotzdem, über Jahre und Jahrzehnte, nie gut funktioniert. Sie kommen immer wieder zu ihrem Biorhythmus zurück. Dann kommen Sie zu uns, denn hier werden Sie so schlafen können wie es Ihnen entspricht.
Wir versuchen Fähigkeiten hervorzubringen, gleichzeitig zu vermitteln, dass wir alles geben, ein Umfeld zu gestalten, das für sie passt und wachsen kann. Insbesondere durch die Arztbesuche und die KZP, sind wir mit den Menschen schon zusammengewachsen vor einem Einzug - damit sie sich so weit wie möglich eigenständig bei uns zurechtzufinden und wissen wir sind da, wir sind okay.
Man muss immer bedenken, Menschen mit Autismus haben meist über Jahre hinweg, sehr schwierige negative Erfahrungen gemacht und vertrauen deswegen niemandem mehr. Sie brauchen Sicherheit im Umgang und noch mehr Sicherheit, wenn es darum geht, sich sehr langsam wieder öffnen zu können. Dieser Vertrauensaufbau ist die wichtigste Basis, um Menschen mit Autismus in Teilhabe und Arbeit zu bringen. 
 
Konkret heißt das : 
  
Wir gehen mit ihnen zum Essen, ins Kino, fahren mit ihnen in den Urlaub. Sprich: All das, was „neurotypische“ Menschen auch tun, ermöglichen wir. 
Dabei akzeptieren wir selbstverständlich, den freien Willen und ihre persönlichen Grenzen. 
  
Ob im Autlife, im Praxisbereich oder im Familienzentrum überall wird bei uns visualisiert, um möglichst Kommunikation für alle möglich zu machen.  Jeder kann, keiner muss es nutzen. Wir wissen aber, das viele Menschen im Autismus Spektrum sich visualisierte Dinge besser merken können. Es geht also nicht um den IQ sondern z-B. um ein Gehirn das sich nur Wörter merken-zuodnen kann, wo ein Bild im Kopf gespeichert ist. Kein Bild, kein Verstehen.
  
Die autistische Kommunikation wird bei uns ebenso gelebt, denn nur dann, wenn Menschen verstehen und Handlung ausführen können, klappt der Alltag.

Aufnahme von: 

Erwachsene Menschen mit Autismus und hohem Hilfebedarf 

Wer genau? 


Zu den Grunddiagnosen : 


• Frühkindlicher Autismus
•  A Typischer Autismus
•  Asperger Autismus 
• Autismus -Spektrum
• Genetisch bedingter Autismus

Kommen weitere Erkrankungen/ Behinderungen: 


ADHS
Depression
Angst- Zwangsstörungen 
Traumata
Phobien
Leichtere  körperliche Einschränkungen wie : 
 Hypotone Muskulatur, Spastik, komplexe Entwicklungsstörungen
Kognitive Einschränkungen
Keine aktive Sprache/ Mutismus
Herausforderndes Verhalten
Weglauftendenz

Oppositionelles Verhalten


Welche Personen werden wir nicht aufnehmen können 

  

Keine Menschen, die straffällig geworden sind.

Keine Menschen mit primärer Suchterkrankung.
Keine Menschen mit reiner psychischer Erkrankung.  
Keine Menschen mit vorrangig medizinischer Behandlungspflege.
Keine Menschen, die eine vordergründig körperliche Beeinträchtigung haben.