Wenn ein Klinikaufenthalt sein muss, bricht Panik aus, denn alle wissen, das wird schwierig….unzählige Bereiche müssen vorbereitet werden. Doch woher bekommt man die Infos? Welche Rechte gibt es? Gibt es dort einen Arzt, der Erfahrung hat? Fragen über Fragen. Das Kind vorbereiten, wieder und wieder, sich selbst beruhigen, ein Batzen an Aufgaben und Schwierigkeiten. Immer wieder entwickeln sich dadurch schlimme Situationen.
Wir haben:
Gestresste Ärzte und Pflegekräfte in Zeitnot, (zu) schnell durch geschleuste Patienten, Verpflegung auf niedrigstem Niveau - systemische Missstände, Fallpauschalen gibt es in Krankenhäusern zur Genüge. Abgesehen von notorischem Zeitmangel und dass der erforderliche Mehraufwand an Pflege nicht von den Fallpauschalen abgedeckt wird, verfügen Ärzt*innen und Pflegekräfte in der Regel nicht über die entsprechende Qualifizierung, um auf die besonderen Bedarfe dieser Patient*innen eingehen zu können.
Viele dieser behinderten Patienten brauchen besondere Vorbereitungen, Begleitung, eine Konstante in solch einer schwierigen, beängstigenden Situation. Doch die bekommen sie nicht. Im Grunde sind alle überfordert. Die Leidtragenden sind die Menschen mit Behinderung.
Immer wieder hören wir von katastrophalen Aufenthalten, Sedierungen, Fixierungen, die zu traumatisierenden Erlebnissen führen, mit verheerenden Auswirkungen. Wer trägt hier die Verantwortung, wenn man mit Patienten so umgeht?
Die Patienten haben keine Chance, denn wie sollen im Nachgang die Behinderten, nachweisen was sich abgespielt hat?
Angehörige sind meist nicht minder machtlos.
EIN KLINIKAUFENTHALT MUSS SEIN!
WIE SOLLEN WIR DAS NUR HIN BEKOMMEN?
Ein Klinikaufenthalt Muss sein! Wie sollen wir das nur hin bekommen?
Schon lange ist die Versorgung von Menschen mit Behinderung schlecht.
Auch wenn schon lange die Möglichkeit auf Begleitung bestand, so war es doch auf wenige Menschen beschränkt.
Auch die Definition war nicht klar.
Eltern mussten kämpfen, Glück haben, an der Seite ihres Kindes bleiben zu können.
Wirklich funktioniert das nur bei kleinen Kindern.
Kliniken und Eltern müssen alles wissen und miteinander diesen Weg gehen zu können . Zu oft ging das daneben, obwohl alle nur das Beste wollten.
Wir sind überzeugt, hier braucht es jemanden der alles koordiniert!
Menschen mit Behinderung haben das Recht auf eine gute medizinische Versorgung im Krankenhaus. Auch dann, wenn es wegen ihrer Behinderung oder chronischen Krankheit besondere Herausforderungen gibt. So steht es im Sozialgesetzbuch 5 und in der UN-Behindertenrechtskonvention. Doch die Realität ist eine andere.
Der Gesetzgeber hat nun endlich festgeschrieben, dass Menschen mit Behinderung eine Begleitperson mitnehmen können. Ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg der Inklusion.
Wenn ein Mensch mit Behinderung in eine Klinik muss, eine OP ansteht oder auch nur eine Untersuchung, stellt das alle Beteiligten vor einen Berg an Herausforderungen.
Kliniken, Mediziner und Pflegepersonal unterliegen vielen Verordnungen. Sie haben aber meist keine Ahnung von Behinderung. Das muss sich endlich ändern!
Das heißt für die Betroffenen viel zu oft:
Das Symptome fehlgedeutet werden und Gesundheitsstörungen nicht erkannt werden. Weil niemand in Kommunikation mit dem Patienten*in gehen kann, weiss, wie etwas zu deuten ist.
Es kommt zu vorzeitigen Entlassungen, ohne immer sicherzustellen, wer sich im Anschluss um die Patient*innen kümmert. Auch kommt es vor, dass vermeidbare freiheitsentziehende Maßnahmen, wie Sedierung und Fixierung angeordnet werden, weil das Personal keine Kapazitäten hat, sich um die Patient*innen zu kümmern. In ganz normalen Situationen in allen klinischen Bereichen.
Nicht selten werden Maßnahmen und damit verbundene dringende Untersuchungenunterlassen, aus Zeitmangel oder weil man nicht weiß wie vorgehen. .
Behinderte Menschen gehören damit zu den unbeliebten Patienten. Das liegt vor allem an vorgegebenen Abläufen, zu wenig Zeit, zu wenig Wissen, Vorschriften etc.
Betroffene und Eltern haben andere Gedanken:
Wer sorgt in der bedrohlich empfundenen fremden Umgebung für die nötige emotionale Stabilität? Wer hilft Ihnen geduldig bei der praktischen Bewältigung alltäglicher Verrichtungen? Wer erläutert ihre, manchmal für Außenstehende, schwer verständliche Sprache, Mimik und Gestik? Gibt es überhaupt eine Kommunikationsmöglichkeit?
Und wer achtet darauf, dass die Behandlung und Pflege wirklich in ihrem Sinne erfolgt?
Für Menschen mit einem Behinderung Autismus-Spektrum stellt der Aufenthalt in einem Krankenhaus eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar. Um den Aufenthalt gut zu stemmen, braucht es eine Palette an Vorbereitungen. Die Organisation ist herausfordernd und man muss kleinschrittig planen. Es darf nicht um Aufwand, Personaleinsatz, Kosten gehen. Schon gar nicht sind Fallpauschalen möglich.
Viele Fragen wollen geklärt werden:
Wer steht uns bei?
Woher bekomme ich alle Infos?
Wer kann einen Teil der Pflege übernehmen?
Was ist mit den Kosten während des Aufenthaltes? Wie läuft das mit der Versicherung ?
Muss der MD auch was prüfen?
Ich arbeite. Bekomme ich in der Zeit Geld von der Krankenkasse?
Was kann an Unterlagen im Vorfeld an die Mediziner und Pfleger gegeben werden?
Welche Vorbereitungen kann ich für mich treffen?
Eine Begleitperson mit ins Krankenhaus zu nehmen ist mehr als erforderlich.
Auch Pflegekräfte oder eine persönliche Assistenz können als Begleitperson mit ins Krankenhaus kommen.
Die Probleme sind vielschichtig und komplex, und allgemeingültige Lösungen liegen nicht vor .In der Regel braucht man Personen, die sehr genau wissen, wie es dem Betroffenen geht. Wo ein gewisses Vertrauen gegeben ist. Um negative Belastungen oder gar ein Trauma für die Patienten zu minimieren, müssen wir Angehörige einbeziehen. Angehörige sollten immer beim Patienten bleiben und Listen für Mediziner und Pflegepersonal erstellen.
So wird möglich das alle Seiten Hand in Hand arbeiten und für den Menschen mit Behinderung möglichst ein Umfeld gestalten, in dem eine Behandlung mit allem was nötig ist, machbar wird. .
Diese großen Schwierigkeiten wollen wir angehen und in diesem Prozess intensiv begleiten.
Natürlich ist es einerseits Organisation, med. Abklärungen organisieren, für unterstützte Kommunikation sorgen etc.
Für die Eltern ist das Ganze emotional schwer auszuhalten. Auch die Eltern brauchen dringend Begleitung in der Situation. Einen Ansprechpartner, den man leicht erreicht. Vielleicht auch zu ungewöhnlichen Uhrzeiten. "Beistand'', Tipps, Tricks, Mut machen.
Wir planen eine spezielle Begleitung ab dem ersten Moment. Wir stehen Euch die komplette Zeit bei. Wenn die Entlassung ansteht, was heute immer früh ist, versuchen wir mit Euch zusammen einen guten Übergang zu gestalten.
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Aktuell wird es ausgearbeitet und diverse Möglichkeiten werden beantragt. Wir haben dazu auch schon eine Spendensammlung verfasst, denn wir versuchen diese Hilfe so schnell wie irgend möglich umzusetzen. Der hohe Aufwand in allen Bereichen kann nicht alleine durch uns getragen werden.
Sobald wir loslegen können, werden wir es bekannt geben.
Denn es ist uns ein großes Anliegen, dass Menschen mit Autismus, gleich welchen Alters, die beste Unterstützung bekommen, die möglich ist, wenn sie med. Behandlungen, OP etc. durchstehen müssen.
Wir klären zum Thema Menschen mit Behinderung im Krankenhaus auf und geben hilfreiche Tipps. Außerdem stellen wir eine Checkliste, sowie eine Handreichung zur Verfügung, die sich mit Fragen rund um die Umsetzung und Geltendmachung des neuen Anspruchs auf Begleitung im Krankenhaus beschäftigt.
Die Kliniken, Mediziner wie das pflegerische Personal, wäre dadurch extrem entlastet.
Nun endlich wurde klar geregelt wie vorzugehen ist und die Patienten können eine Begleitperson mitnehmen. Doch wie so oft ist es noch immer nicht selbstverständlich. Es ist viel an Anträgen in einer so schwierigen Zeit vor einem Klinik Besuch.
Es ist eine große Hilfe für alle!